„Nichts ist beständiger als der Wandel“ – dass diese Erkenntnis, deren Herkunft bis heute nicht eindeutig geklärt ist, die Geschicke des FC Löhne-Gohfeld prägt, bewies die diesjährige Jahreshauptversammlung am Freitagabend abermals: Eine neue Organisationsstruktur, die Fortführung des Generationenwechsels im Vorstand und eine herausfordernde Strategie für die nächsten Jahre.

Doch fangen wir vorne an.

Die Berichte

Kurz nach 19 Uhr eröffnete der 1. Vorsitzende Rüdiger Ramöller die alljährliche Mitgliederversammlung. Nach Wiederwahl nahm Protokollführer Nils Schirrmacher seine Arbeit auf und es folgten die Berichte des geschäftsführenden Vorstands und der Abteilungen.

Ein attraktives Trainings­umfeld schaffen

Ramöller machte den Anfang und ging auf die infrastrukturelle Situation des Vereins ein. Der FC Löhne-Gohfeld ist nunmehr in der Stadt Löhne der einzige Fußballverein mit Jugendabteilung, der über keinen Kunstrasenplatz verfügt. Dies schränkt die Trainings- und Spielmöglichkeiten gerade im Winter stark ein: Der Rasenplatz wird richtigerweise pauschal gesperrt, doch der kleine Ascheplatz kann häufig witterungsbedingt ebenso nicht bespielt werden. Gerade Spielern der oberen Juniorenmannschaften kann dadurch kein so attraktives Trainingsumfeld geboten werden, wie es die Nachbarvereine können. Positiv begrüßte Ramöller hingegen das Ergebnis der Renovierung der Außenkabinen (wir berichteten), die den Junioren- wie auch Seniorenspielern wieder ordentliche Umkleide- und Duschmöglichkeiten bieten.

Positive Finanzen

Es folgte der Bericht des Kassierers Waldfried Weier, der zusammengefasst ein sehr gutes Geschäftsjahr und ein ebenso positives Barvermögen nachweisen konnte. Neben den Mitgliedsbeiträgen und den Erlösen aus den Veranstaltungen wies Weier auf die erfreuliche Entwicklung der Einnahmen aus Sponsorengeldern hin und dankte hierbei Patrick Schirrmacher für seine gute Arbeit bei der Gewinnung neuer Sponsoren.

Abschließend gab Weier bekannt, wie es zuvor übrigens Ramöller auch tat, dass er für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehe. Er bedankte sich, wie auch Ramöller, für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorstand und wünschte dem neuen Vorstand viel Erfolg.

Sportliche Weiter­entwicklung bei den Senioren

„Wir müssen die eingetretenen Pfade verlassen, um uns sportlich weiterentwickeln zu können.“Klaus Poppensieker

Daraufhin übergab Weier das Wort an den sportlichen Leiter Klaus Poppensieker. Dieser honorierte die guten Tabellenplatzierungen der ersten (6. Platz) und zweiten Mannschaft (4. Platz) am Ende der Saison 2016/17. Er verwies jedoch auf die vergebenen Chancen auf bessere Platzierungen, nachdem die Erste zur Winterpause noch ganz oben stand und die Zweite am Ende nur knapp den Relegationsplatz verpasste. Und auch wenn das „Gohfelder Prinzip“, möglichst auf heimische und junge Spieler zu setzen, sportlich die erste Mannschaft stabilisiert habe, werde das die nächsten Jahre keinen weiteren Erfolg bringen – so Poppensieker.

Die Konkurrenz durch die umliegenden Vereine sei zu groß, da diese in höheren Klassen spielen und somit attraktiver für gute Spieler seien. Nachdem Trainer Frank Stuckenholz seine Trainerkarriere zum Saisonende hin beendet und mit René Hahne ein qualitativ hochwertiger Nachfolger gefunden wurde, sieht Poppensieker die Chance den Aufstieg in die Kreisliga A anzupeilen. So machte er abschließend noch einmal deutlich, dass für dieses Ziel strategische Änderungen notwendig sind: „Wir müssen die eingetretenen Pfade verlassen, um uns sportlich weiterentwickeln zu können.“

Herausforderungen bei den Junioren

Im Anschluss kam Jugendleiter Nino Flottmann zu Wort. Dieser bedauert den Verlust einiger Jugendspieler im letzten Sommer, was das Loch in den oberen Altersklassen noch einmal vergrößerte. So konnte von den D- bis zu den A-Junioren keine eigene Mannschaft gestellt werden. Besonders bitter war, dass mangels D-Junioren der beliebte ESPRIT-Cup dieses Jahr nicht stattfinden konnte.

Erfreulich war die Etablierung einer Sportgemeinschaft mit dem SV Löhne-Obernbeck mit einer gemeinsamen B-Junioren, die erfolgreich in der Kreisliga B oben mitspielt (aktuell 2. Platz). Seit Saisonbeginn wird aber auch wieder ein stetiger Spielerzuwachs in Gohfeld registriert, weshalb u.a. zwei E-Juniorenmannschaften zur Rückrunde gemeldet werden können. Die positive Entwicklung verdankten wir, so Flottmann, in erster Linie den sehr engagierten Trainern und Betreuern: Tino Müller (E-Junioren), Tim Burrows, Ulf Brinker und Bodo Traue (F1-Junioren), Jean Woitaske (F2-Junioren), sowie Tim Prohaska und Lukas Husmeier (Minikicker).

Gesondert erwähnte Flottmann die erfolgreiche Gründung der Gohfelder Knallfrösche. Dabei handelt es sich um eine Sportgruppe für Mädchen und Jungen ab 2 Jahren, in der die Kinder unter der lobenswerten Leitung von Vanessa Döring und Dilara Sabur ihre sportlichen Fähigkeiten entdecken. Zuletzt formuliert Flottmann die Hoffnung, durch die neuen Außenkabinen wieder attraktiver für Juniorenspieler aller Altersklassen zu werden.

Nach den ausführlichen Berichten seiner Vorgänger fasste sich Altherren-Obmann Mark Kracht kurz und listete als sportliche Höhepunkte den NW-Cup 2018 und die Hallenstadtmeisterschaften auf. Neben dem Sportplatz waren die Ausflüge zur Adlerwarte Berlebeck und zum Hermannsdenkmal die Highlights. Darüber hinaus warb Kracht für neue „junge“ Spieler, die immer gerne gesehen seien.

Die Wahlen

„Im Namen des Vereins danke ich den scheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre langjährige, tatkräftige und erfolgreiche Arbeit.“Dirk Müller

Als nächstes standen die Neuwahlen des Vorstandes an. Dazu erörterte Nino Flottmann die anstehende Satzungsänderung im Rahmen einer geplanten Restrukturierung der Vorstandsposten: Mit der Erfahrungen der letzten Jahre und den sich neu ergebenen Anforderungen eines Sportvereins sollen die alte Struktur aufgebrochen werden und neue Vorstandsposten entstehen.

Die hierarchische Struktur mit 1. und 2. Vorsitzenden wird durch eine Doppelspitze aus Vorstand Sport und Vorstand Wirtschaft abgelöst und spezialisiert. Beiden Spitzen werden jeweils drei leitende Posten unterstellt. Die sportlichen Aufgaben teilen sich Leitung Spielbetrieb (ehemals Geschäftsführer), Leitung Senioren (ehemals Sportlicher Leiter) und Leitung Junioren (ehemals Jugend­leiter). Die wirtschaftlichen Aufgaben werden von Leitung Finanzen (ehemals Kassierer), Leitung Marketing (ehemals Pressesprecher) und Leitung Vertrieb verantwortet (vgl. Abbildung).

Neue Doppelspitze mit Flottmann und Schirrmacher

Nun übernahm Dirk Müller als Versammlungsleiter kommissarisch den Vorsitz. Müller nutzte die Gelegenheit und richtete sich an die scheidenden Vorstandsmitgliedern Rüdiger Ramöller, Waldfried Weier und Uwe Müller: „Im Namen des Vereins danke ich den scheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre langjährige, tatkräftige und erfolgreiche Arbeit.“. Dann führte Müller durch die Entlastung des Vorstands, die Satzungsänderung und zuletzt die Wahl der beiden neuen Vorsitzenden. Nino Flottmann als Vorstand Sport und Patrick Schirrmacher als Vorstand Wirtschaft wurden einstimmig ins Amt gewählt und übernahmen den Vorsitz.

Es folgte die Benennung und Wahl der noch zu besetzenden Posten:

  • Alexander Schwarze als Leitung Finanzen,
  • Jannik Müller als Leitung Spielbetrieb,
  • Tim Göbel als Leitung Vertrieb,
  • Klaus Poppensieker als Leitung Senioren und
  • Marvin Schirrmacher als Leitung Marketing.

Für die Leitung Junioren konnte an diesem Abend wie auch nach vielen Gesprächen im Voraus niemand gefunden werden, weshalb diese Position bis auf Weiteres vakant bleibt. Das Team Sport wird diese Position solange kommissarisch führen. Die Gohfelder zeigten sich zuversichtlich, die Jugendabteilung gemeinschaftlich weiterzuentwickeln. Die weiteren Posten konnten wie folgt besetzt werden:

  • Daniel Rasche und Ralf Wieghardt als Kassenprüfer,
  • Rüdiger Ramöller, Waldfried Weier und Uwe Müller als Beirat und
  • Jürgen Schlomann, Tim Burrows, Arne Heinrich und Oliver Krutemeier als Veranstaltungskomitee.

Das Gohfelder Modell

Danach verblieb nur noch der Punkt Sonstiges auf der Tagesordnung, den die neue Doppelspitze zur Information der Mitglieder nutzte. Unter dem Motto „Gohfelder Modell“ erfolgte eine Analyse der aktuellen Lage und die Vorstellung der strategischen Ausrichtung für die nächsten Jahre.

Zum Abschluss bedankten sich Flottmann und Schirrmacher nochmals beim alten Vorstand und hoffen nun auf deren Unterstützung bei zukünftigen Entscheidungen. Man wolle auf dem aufbauen, was man in den letzten 25 Jahren in Gohfeld geschaffen habe und den Verein als gesellschaftlichen Mittelpunkt im Ortsteil Gohfeld etablieren.

Der Generationenwechsel am Mittelbach ist nun vollzogen. Und während die alte Garde in den wohlverdienten Ruhestand geht, nimmt die neue junge Truppe ihre Arbeit auf.

Die aktualisierte Übersicht vom Vorstand findet ihr, wie gewohnt, unter Verein > Vorstand.