Trotz des dominanten Saisonauftakts in der Vorwoche war am zweiten Spieltag klar, dass der SV Sundern durchaus widerstandsfähiger auftreten wird, als es die sehr schwache Reserve des FC Herford am Sonntag zuvor tat. Die Stärke des in dieser Saison abermals neu formierten SV Sundern war dabei ungewiss.

Und so starteten die Gohfelder recht zurückhaltend bzw. teils gar unsicher in die Partie an der Wiesenstraße in Hiddenhausen. Die Anfangsphase wie auch der gesamte Spielverlauf waren geprägt von sehr vielen Fehlpässen, weshalb die durchaus zahlreich angereisten Gohfelder Zuschauer neben dem durchwachsenen Wetter auch noch eine meist schwache fußballerische Leistung dargeboten bekamen. Zwar hatten die Gohfelder durchgängig mehr Ballbesitz, doch leidete der Spielaufbau zusehend unter den häufigen Fehlpässen. Sundern verteidigte währenddessen gerne mit 8 bis 9 Spielern und suchte seine Chancen durch Konter oder lange Bälle. Trainer René war schlicht unzufrieden: „Wir haben es über die gesamte Spielzeit nicht geschafft, den Gegner konsequent unter Druck zu setzen. Es lief kein Spiel über die Außenbahnen und im Aufbauspiel haben wir zu viele Bälle verloren.“

Hahnes Taktik sah dabei vor Sunderns unsicheren Torwart mit Distanzschüssen unter Druck zu setzen, wozu es aber mangels Chancen selten kam. Viel zu häufig ging der Ball in der Vorwärtsbewegung frühzeitig verloren, sodass sich die Offensive um Lange und Rasche oftmals nicht frei in Schussposition bringen konnte. Einzig Flottmann konnte in der 20. Minute einen Schuss auf’s Tor abgeben, den Sunderns Schlussmann jedoch entschärfte. Stattdessen gerieten die Gohfelder in der 29. Minute fast in Rückstand, als ein Schuss auf Müllers Tor nur knapp über die Latte ging.

Mit Beginn der zweiten Hälfte erhöhten die Grün-Weißen den Druck, kamen aber weiterhin nur schwer vor’s Tor der wehrhaften Sunderaner. In der 56. und 61. Minute konnte Sunderns Schlussmann Marsho die Schüsse von Chris Lange noch parieren; beim folgenden scharfen Abschluss von Raphael Rasche aus gut 20 Metern klärt Marsho jedoch nur nach vorne und Alexander Schwarze markiert unbedrängt aus kurzer Distanz das 1:0 für Gohfeld.

So hätte man das Spiel über die verbleibenden Spielminuten retten können, doch schwächten sich die Gäste vom Mittelbach wenig später selbst: Lukas Husmeier wollte im Mittelfeld einen Konter unterbinden, zog aber die Grätsche einem Ziehen am Trikot als taktisches Foul vor. Der Unparteiische sah ein grobes Foul und zog ohne zu Zögern die rote Karte. Daraufhin kam Gohfeld in den letzten 20 Minuten noch einmal mächtig unter Druck. Zunächst konnte eine gefährliche Szene noch mit vereinten Kräften geklärt werden, doch in der 85. Minute kam es dann zum späten Ausgleich durch Sundern. Nach einem leichtfertig verursachten Einwurf kommt es zur Flanke vor Müllers Tor, wo Sunderns Adyan Alhamd den Ball aus knapp 7 Metern erfolgreich an den Innenpfosten köpfte. Es folgte ein letztes Auftürmen der Gohfelder, doch ein Siegtreffer blieb aus.

Die Saison ist noch jung, doch ist Trainer Hahne nach dem Spiel unzufrieden, will er doch oben mitspielen: „Ein solcher Punkteverlust ist vermeidbar und kann am Ende der Serie entscheidend sein. Wir müssen jetzt konstanter unsere gute Leistung abrufen.“ Weiter geht es mit einem weiteren Auswärtsspiel am kommenden Sonntag um 13 Uhr an der Feuerwache beim VfL Herford II.