Wer die 100%igen vorne nicht macht, drei Tore kassiert die eigentlich hätten verhindert werden können, der verliert so ein Spiel in der Regel. Nicht so FC Löhne-Gohfeld auf dem eigenen Platz. Der SVLO hat aus den letzten Spielen der Rückrunde einige Punkte gesammelt und somit mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Da wir nun genügend Punkte gesammelt haben um keine Abstiegsangst haben zu müssen, könnte man davon ausgehen, daß das Spiel ein „ruhiges Kugelschieben“ werden würde. Aber Pustekuchen, wer sich diesen Sonntag die Zeit genommen hatte um sich das Spiel der Löhner Mannschaften anzugucken, der war am Ende begeistert.

Zu Spielbeginn fehlten mir einige Stammspieler, die leider nicht mit ins Spiel eingreifen konnten. Jannik Müller (verletzt), Waldemar Sik (Arbeiten), Marvin Schirrmacher (verletzt), Felix Jurkewitz (verletzt) und Brian Prieß (Urlaub). Es war also wichtig, daß unsere A Jugend aushelfen konnte. Nino Flottmann stellte mit fünf A Jugendspielern eine wichtige Stütze in unserem Spiel.

Nils Schirrmacher, Lukas König, Lennart Bärwinkel, Magnus Niemeyer und Pascal Hildebrand haben uns unterstützt. Magnus Niemeyer und Pascal Hildebrand sind an dem Tag auch für die Zweite im Einsatz gewesen.

Hätte man mir vor dem Spiel eine Punkteteilung angeboten, dann hätte ich sie sofort unterschrieben. Nachher ist man allerdings immer schlauer und ich bin mit dem Spielverlauf nicht ganz zufrieden. Die drei Punkte waren unsere und wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Aber wenn wir die „großen Chancen“ nicht nutzen, oder ein Jahrhunderttor erzielen wollen bevor wir den Sack zu gemacht haben, dann geht der Ball auch mal 5 Meter über das Tor, oder wir treffen die Eckfahne.

Wenn wir den Ball in zwei von drei Situationen einfach mal angenommen hätten, anstatt direkt zu nehmen, dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen.

Aber nun mal der Reihe nach:

Aufstellung:

Lukas König (Torwart), Marvin König-Castro (RV), Lutz Eilbracht (IV), Nils Schirrmacher (IV), Lennart Bärwinkel (LV), Beytullah Sever (LM), Patrick Jackmann (6er), Hadi Khalil (6er), Nicolas Hoffmann (RM), Mirco Boers (10er) und Nino Flottmann (Sturm)

Einwechselbank:

Mustapha El Hamriti, Magnus Niemeyer, Pascal Hildebrand

Mit etwas Verspätung wurde das Spiel gegen den SVLO angepfiffen. Der SVLO hat die Wahl um den Anstoß gewonnen. Von Beginn an hat der FCLG die Partie bestimmt und weitestgehend kontrolliert, doch leider konnten wir kein Kapital daraus schlagen. Nach einem langen Ball von SVLO wurde bei uns eine Kettenreaktion der Fehler ausgelöst. Bereits im Mittelfeld hätten wir den Angriff der Obernbecker bereinigen müssen, doch wir haben keinen Zugriff bekommen und so kam es, daß der Obernbecker den Ball auf das Gohfelder Tor brachte. Den ersten Ball konnte Lukas noch parieren, doch den zweiten leider nicht. Auch wenn der Schiedsrichter eine Abseitsposition übersehen hatte, so hätte dieses Tor nicht erzielt werden dürfen. Wir waren in der zweiten Minute offensichtlich noch nicht komplett auf dem Platz.

Nun wurden die Ärmel erst recht hochgekrempelt und gekämpft. Eine sehr gute Chance ergab sich als Nino Flottmann den Ball sehr scharf durch den fünf Meter Raum gespielt hatte und Patrick Jackmann diesen am langen Pfosten knapp verfehlte. In der achten Minute hatte Mirco Boers sich ein Herz gefasst und den Ball ins Netz genagelt. Zuvor hatte er bereits eine Schussmöglichkeit gehabt und sich dafür entschieden Nino anzuspielen. Doch in der Situation haben wir den Ball verloren. Nach acht Minuten bereits 1:1. Es hat in der frühen Phase des Spiels bereits nach einer packenden Spannung ausgesehen. SV Löhne-Obernbeck hatte von Beginn an gezeigt, daß sie nichts zu verschenken haben. Sie spielten sehr körperbetont und versuchten so, den Gohfelder Spielern Respekt abzuringen. In der 17. und 29. Minute zog der Schiedsrichter gegen SVLO die gelbe Karte und brachte damit die Zuschauer von Löhne-Obernbeck auf die Barrikaden. Das 1:2 aus unserer Sicht erzielten die Obernbecker mit dankenswerter Mithilfe unserer Hintermannschaft. Dieses Tor hätte ebenfalls nicht fallen dürfen, doch auch hier brachten wir uns wieder in die Situation dem Rückstand hinterher zu laufen. Große Sorge hatte ich keine, denn von den Spielanteilen war mir klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein würde, bis wir unsere Tore erzielen würden. Zur Halbzeitpause hat Löhne-Obernbeck mit 2:1 geführt und mir einige deutliche Worte abgerungen. Die Halbzeitansprache in der Kabine viel ebenfalls etwas deutlicher aus als in den Spielen zuvor.

 

Mit dem Wideranpfiff wirkten unsere Gohfelder wacher im Kopf. Sie haben die Halbzeitpause dazu genutzt „sich abzuklopfen und aufzustehen“. Marvin König-Castro setzte sich auf der rechten Seite durch und lief samt Ball in den Strafraum der Obernbecker. Er konnte nur noch mit einem Foulspiel gestoppt werden und erhielt einen Elfmeter zugesprochen. Lutz Eilbracht nahm sich den Ball und ließ sich weder von den Gästespielern, noch vom Schiedsrichter irritieren. Souverän brachte er den Ball im Tor unter und erzielte somit in der 49. Minute das hochverdiente 2:2.

Das Spiel gewann immer mehr an Spannung und wurde nun ein offener Schlagabtausch. Auch die Obernbecker kamen zu Chancen aus den Standartsituationen. Lukas König musste zwei Mal entscheidend eingreifen um uns im Spiel zu halten. Der Torwart von SVLO hielt einen Ball von Nino Flottmann den eigentlich kein Torwart halten kann. Ich behaupte sogar: „Wenn du bei so einem Ball nachdenkst und nicht instinktiv hingehst, ist der drin. So ein Ball ist eigentlich unhaltbar.“ Doch wie schon gesagt, dieser Torwart hat ihn gehalten und hielt die Obernbecker im Spiel.

So super wie Lukas zwei Mal glänzend reagiert hatte, so böse sah er bei zwei unserer Gegentore aus. Das dritte Gegentor war eine direkt verwandelte Ecke und ist eigentlich ein Ball für den Torwart. Ich gehe davon aus, daß er zunächst spekuliert hatte und raus wollte. Dadurch muss er den Ball falsch eingeschätzt haben. Nichts desto trotz ist es ein schönes Tor gewesen, einen direkt verwandelten Eckball sieht man nicht besonders häufig.

Nun wurde es an der Zeit, alles auf eine Karte zu setzen, denn einen Punkt mussten wir bei uns auf dem Platz behalten. Eine Niederlage wäre höchst unverdient gewesen. So nahm ich Nils Schirrmacher heraus und stellte auf eine dreierkette um. Mirco Boers war so viel gelaufen, daß auch er mit Schmerzen raus musste. Für ihn kam Pascal Hildebrand. Das Spiel wurde nun wieder druckvoller auf das Tor von SVLO. Beytullah Sever kam vorne mit hinein. Mustapha El Hamriti bearbeitete die rechte Außenbahn und kam nach seiner Einwechslung zu zwei großen Chancen. Die erste vergab er leider, doch die zweite Chance haute er mit dem Schlußpfiff in die Maschen. Es war höchst glücklich, aber hochverdient.

Vom Spielverlauf hätten wir das Spiel mit 7:4 gewinnen müssen, doch den Punkt nehme ich dankend an.

 

Wir haben den Zuschauern am Platz ein tolles Fußballspiel geboten. Mein Puls ist vier Stunden nach dem Spiel wieder herunter gefahren. Solche Spiele machen mir Spaß, auch wenn so ein Spiel gern mal ein Herzinfarkt auslösen kann. Heute wurde Fußball gelebt und wer hier keine Emotionen erlebt hat, der ist nicht mehr am Leben.