Das erste Pflichtspiel nach der Winterpause ist immer ein schwieriges Spiel. Jede Mannschaft kann jede schlagen und die spielerische Komponente kommt sehr oft zu kurz. Wie wach die Gohfelder Elf gewesen ist, lässt sich am Ergebnis nicht im Entferntesten ablesen. Auch wenn es an spielerischen Elementen gefehlt hat, so hat die Mannschaft in mindestens 85 Minuten auf ein Tor gespielt.

Der VfL Holsen trat in Gohfeld an und hatte drei Punkte auf dem Konto. Selbstverständlich war mir klar, dass die Holsener nur zwei Möglichkeiten hatten: Kämpfen um jeden Preis, oder sich ihrem Schicksal ergeben. Unsere personellen Sorgen vor dem Spiel konnten wir mit der zweiten Mannschaft und der A-Jugend beheben, sodass wir zum Anstoß mit 15 Mann antreten konnten.

Die Startelf: Jannik Müller, Nils Schirrmacher (LV), Lutz Eilbracht und Felix Jurkewitz (IV), Marvin Schirrmacher (RV), Patrick Jackmann und Brian Pries (6er), Nicolas Hoffmann (RM), Beytullah Sever (LM), Waldemar „Velo“ Sik (10er) und Mirco Boers (S)

Ergänzungsspieler: Thomas Honroth, Maurizio Massanova, Fatih Seker und Emre Halafih

Von der ersten bis zur letzten Minute rannten wir gegen die Holsener Mauer von zehn Abwehrspielern und einem Torwart an. Es musste hart daran gearbeitet werden durch diese wuchtige Abwehrreihe zu kommen. So gelangen uns in der ersten Hälfte „nur“ zwei sehr aussichtsreiche Torchancen und ein paar Torschüsse. Wir hätten zur Halbzeit mit 2:1 führen müssen, doch sowohl die Abwehrspieler vom VfL als auch der Torwart warfen sich in jeden Schuss und vor jeden Ball. So warf der Torwart sich in einen Schuss aus dem Getümmel, den er auf der Linie abwehren konnte, und somit eine 100%ige Torchance von uns entschärfte. Der VfL Holsen hatte im gesamten Spiel kaum eine Torchance und ging trotzdem mit 1:0 in Führung. Jannik Müller verschätzte sich und sah unglücklich aus, als der Ball direkt vor dem Querbalken herunter kam. Er bekam seine Arme zwar noch hoch, aber da er selbst bereits im Netz hing, war der Ball somit ebenfalls über die Linie. Bis zu dieser Bogenlampe/Torschuss hatte Jannik noch nicht einen einzigen Ball auf sein Tor bekommen. Dieser „Schuss“ auf’s Tor war auch keine wirkliche Torchance, sondern hatte eher den Charakter eines Befreiungsschusses; auch wenn der Spieler von Holsen vorher genau geschaut hatte, wo Jannik Müller gestanden hatte.

Doppelt ärgerlich, denn nun rannten wir dem Rückstand hinterher und die Mauer vor dem Holsener Tor wurde immer mehr zur Blockade im Kopf einiger Gohfelder. Mit Emre Halafih kam in der 65. Minute eine frische Kraft in die Gohfelder Elf. Dennoch war es sehr schwer das Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Schüsse auf das Tor der Gäste wurden entweder geblockt oder aber waren zu harmlos. Aber die Mühen wurden irgendwann belohnt. Nach einer gefühlten Ewigkeit zappelte der Ball im Netz der Gäste und das 1:1 war geschafft. Ein Ball von Lutz Eilbracht „stolperte“ durch den Strafraum und ließ den Gästetorwart sehr schlecht aussehen. Sowohl Beytu als auch Brian hätten die Möglichkeit gehabt an den Ball zu gelangen, doch beide verfehlten ihn. Der Torwart unserer Gäste hatte aus meiner Sicht keine Chance an diesen Ball zu kommen. In der Hoffnung, dass Holsen nun etwas öffnen würde, um zu versuchen sich die drei Punkte zu sichern, stellte ich die Mannschaft um und ließ noch offensiver spielen. Ich ließ nur noch einen Verteidiger fest hinten stehen. Felix und Lutz schalteten sich immer mehr mit in die Angriffsbemühungen ein. Doch mit dem Schlusspfiff war die Punkteteilung besiegelt. Der VfL Holsen hatte uns zwei Punkte „geklaut“ und war überglücklich. Wir aber haben zwei Punkte verloren und festgestellt, dass wir noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns haben. Einen Punkt haben wir nun aus der Rückrunde, es fehlen noch 23 Punkte um unser gesetztes Ziel zu erreichen.

Nach dem Spiel bat der Vorstand um ein Gespräch mit der Mannschaft und eröffnete den Spielern, daß für die kommende Saison die Trainerfrage geklärt ist. Der Vorstand vom FC Löhne-Gohfeld und ich haben bereits vor ein paar Wochen miteinander gesprochen und sind mit dem Ergebnis auseinander gegangen, dass der FCLG ohne mich in die kommende Saison geht.

Ich möchte mir eine neue Aufgabe suchen und den Rest der Saison für meine „Abschiedstour“ nutzen. Der FCLG hat in meiner langjährigen Trainerlaufbahn tiefe Spuren hinterlassen und mir viel Freude bereitet. Ich bin sehr stolz auf meine Arbeit und schaue mir nun Spiel für Spiel das Ergebnis meiner Arbeit an. „Wir sind Gohfeld“ hat mich beeindruckt und der Wechsel in den Kreis Herford war die richtige Entscheidung. Ich wünsche meinem Nachfolger ein glückliches Händchen und eine tolle Zeit. Auch wenn mir der Abschied schwer fallen wird, so freue ich mich auf die Zukunft und die restlichen Spiele und Trainingseinheiten.