Hiermit starten wir – wenn auch verspätet – eine Nachrichtenserie mit Neuigkeiten zum Umbau unseres Sportplatzes an der Nordbahnstraße. Falls das Thema neu für euch ist, könnt ihr euch auf unserer Projektseite einen Überblick über unser Vorhaben verschaffen. Da dies der erste Beitrag ist, gibt es nun eine Zusammenfassung, was seit Baubeginn im September 2023 geschah. Nehmt euch Zeit, wir haben bereits einiges geschafft.

Platz für eine neue Flutlichtanlage

Der neue Sportplatz bekommt eine moderne Beleuchtung mit neuen Flutlichtmasten. Zum einen waren die alten Halogenleuchten unzuverlässig und ineffizient, zum anderen waren die Masten selbst marode und deshalb nicht mehr sicher. Die Installation neuer Masten sollte ganz zu Anfang geschehen, da man dazu mit schwerem Gerät auf den Platz muss, was zu einem späteren Zeitpunkt schwieriger ist, wenn die Sportplatzoberfläche bereits bearbeitet wird.

Los ging es auf der Baustelle im September 2023 deshalb mit der Demontage der alten Flutlichtanlage, was der Verein in Eigenleistung und mit ein bisschen professioneller Hilfe gemacht hat. Mit einem mobilen Kran wurden die alten Masten aus Stahlbeton an die Leine genommen und dann am unteren Ende von ihrem Fundament abgetrennt. Die danach am Boden liegenden Relikte blieben so ein paar Tage auf dem Platz liegen, ehe sie klein geschnitten und per Mulde von unserem Sponsor Schulten+Sohn entsorgt werden konnten. Nebenher wurde ebenso die alte Balustrade, die hauptsächlich entlang der östlichen Bachseite verlief, demontiert und entsorgt. Zuletzt wurden die zwei fest installierten großen Tore im Stadion eingelagert.

Eigentlich sollte Anfang Oktober dann die neue Flutlichtanlage aufgestellt werden. Das klappte aber aus technischen Gründen nicht so, wie erhofft. Im sogenannten Bohrrammverfahren wollte die Firma Aerolux aus dem niederländischen Oldenzaal die neuen Masten aus Stahl ohne weiteres Fundament im Boden fest verankern. Ein vorangegangenes Bodengutachten hat dies auch als machbar eingestuft und mit diesem gängigen Verfahren konnte die Firma schon einige Anlagen aufstellen. Der mitgebrachte Schneckenbohrer scheiterte jedoch bei uns im Gohfeld am von Geröll durchsetzten Untergrund des über 50 Jahre alten Sportplatzes.

Die bereits auf dem Platz verteilten Masten wurden also wieder eingesammelt und die Firma trat unvollendeter Dinge samt Flutlichtanlage den Heimweg in die Niederlande an. Eine andere Lösung konnte die Firma selbst nicht anbieten, weshalb unsere ehrenamtliche Bauleitung – bestehend aus Klaus Poppensieker, Patrick Schirrmacher und Alexander Schwarze – selbst nach Alternativen suchen musste, die Flutlichtmasten doch noch aufstellen zu können. Die Problemlösung war nicht einfach und bedurfte mehrerer Wochen Planung. Deshalb wurde notgedrungen mit anderen Gewerken weitergemacht.

Brunnenwasser für den zukünftigen Winterrasen

Der zukünftige Winterrasen braucht, anders als die Asche natürlich, Wasser. Das geschieht am komfortabelsten mit einer im Boden fest installierten Beregnungsanlage (Fun Fact: Kunstrasen muss eigentlich auch bewässert werden, da er sonst im Sommer zu heiß wird und schneller abnutzt – macht nur keiner, um sich die Beregnungsanlage zu sparen). Genau das haben wir für unseren neuen Sportplatz geplant. Das Wasser dazu soll durch einen Brunnen gewonnen werden; der dadurch entstehende lokale Wasserkreislauf wäre ökologisch vorteilhaft und auch hinsichtlich der Unterhaltskosten kostengünstiger, als alles über das kommunale Wasserversorgungsnetz zu beziehen.

Es war allerdings gar nicht so einfach einen Brunnenbauer für unsere Sache zu gewinnen, denn finanziell sind andere Aufträge, wie zum Beispiel Tiefenbohrungen für Erdwärmesonden, deutlich lukrativer. Letztlich sagte die Firma Rohe aus Lähden zu und rückte Anfang November mit ihren Bohrgeräten an und machte sich auf die Suche nach Wasser im Boden.

Tiefe Löcher zu bohren ist relativ unspektakulär und bedurfte hauptsächlich Geduld. So war nach einem Tag das Loch gebohrt, doch machte der Sportplatzuntergrund wieder einmal Probleme und blockierte nachträglich das Bohrloch mit Geröll. Simple und einfache Lösung: ein zweites Loch direkt daneben bohren. Mit dem gewonnenen Wissen über die unteren Schichten hat der zweite Anlauf am zweiten Tag dann auch funktioniert und das Bohrloch konnte verrohrt werden. Am Ende strömte Wasser in die neue Verrohrung und das Gewerk Brunnen war vorerst abgeschlossen. Denn noch gibt es keine Beregnungsanlage, an die man den Brunnen anschließen könnte.

Der Sportplatz bekommt ein Satteldach

Danach ging es los mit dem sogenannten Hauptgewerk, dem Umbau der Sportplatzfläche selbst. Die Firma Gräpel aus dem niedersächsischen Bücken ist dabei unsere zentrale Arbeitskraft und kümmert sich von der Umwandlung von Asche zu Winterrasen. Dazu braucht es vereinfacht gesagt zwei Dinge: eine sogenannte untere Drainschicht aus Sand und Rohren, die Regenwasser vom Platz abführt und eine obere Rasentragschicht aus Erde und ähnlichem, die – nun ja – am Ende den Rasen „trägt“.

Um Wasser gleichmäßig vom Sportplatz abzuführen, kann man nicht einfach ein paar Rohre verbuddeln und Sand drauf kippen. Stattdessen muss man sich unter anderem überlegen, in welche Richtungen man das Wasser abführen möchte und dabei aufpassen, dass das möglichst gleichmäßig passiert. Dazu müssen die Oberflächengeometrie und die Lage der wasserabführenden Drainagerohre genau aufeinander abgestimmt sein.

Was durchaus kryptisch klingt, lässt sich an einem Hausdach anschaulich erklären: Ein Hausdach hat eine oder mehrere obere Kanten (First) und ist von dort schräg abfallend bis zu den Außenkanten (Traufe), sodass das Wasser von der Dachmitte nach außen hin abläuft; dort wird das Wasser durch Regenrinnen aufgefangen und gezielt über Rohre zum Boden abgeführt.

Und so kommt das auf unserem Sportplatz prinzipiell auch: Die Sportplatzoberfläche wird so verändert, dass sie ein Satteldach bildet. Das ist diese ganz einfache und sicherlich bekannte Dachform, bei der das Dach einfach zu zwei Seiten abfällt. Der First verläuft bei uns mittig in Längstrichtung des Sportplatzes von Tor zu Tor. Das Gefälle zu den Seiten ist ganz leicht und kaum sichtbar, reicht aber dazu aus, Wasser zu den langen Seiten abfließen zu lassen. Parallel zum First vergraben wir in regelmäßigen Abständen Rohre im Boden, die das gesamte Wasser dann ebenso in Längstrichtung vom Sportplatz abführen. Das gesamte Wasser soll / muss an der Nordseite aufgefangen werden, weshalb die Rohre selbst auch mit leichtem Gefälle von Süd nach Nord gelegt werden. War jetzt vielleicht schwierig sich vorzustellen, schaut gerne in den Bauvlog #4 bei YouTube, wo wir das ganze mit Video und Ton auf dem Sportplatz stehend erklären.

Fräsen, modellieren und graben

Baut man einen Sportplatz neu oder macht es sich einfach, kippt man neuen Sand oben drauf und erstellt damit die in unserem Fall notwendige Form eines Satteldachs. Wir wollten allerdings möglichst effizient sein und gerne die vorhandene Asche dazu nutzen. Das spart uns nämlich die teure und aufwendige Entsorgung der Asche als Sondermüll. Die Firma Gräpel hat erfreulicherweise die passenden Gerätschaften, um die Asche zu modellieren.

Zuerst wurde eine etwa 1 m hohe und 2 m breite Fräse hinter einen Traktor gehängt und damit die Asche bis in eine Tiefe von etwa 30 cm durchgewühlt und aufgelockert. Anschließend wurde die nun formbare Masse mit einer Walze wieder etwas verdichtet. Daraufhin wurde dann mit einer großen Raupe und einem vollautomatisierten, etwa 2,5 m breiten Schild die alte Asche zum einem Satteldach modelliert. Das war auch der Zeitpunkt, ab dem man richtig Fortschritt sehen konnte, weshalb wir passend dazu auch die Lokalpresse einladen konnten.

Und nun sind wir endlich bei den aktuellen Bauarbeiten angekommen. Denn es müssen 12 Gräben von Süden nach Norden gezogen werden, in die anschließend jeweils ein Drainagerohr gelegt und mit Sand zugeschüttet wird. Die Firma Gräpel hat die ersten beiden Gräben mit einer wirklich riesigen Fräse mit 3 m Durchmesser gezogen. Da die resultierenden Gräben allerdings recht unsauber waren und viel Nachbearbeitungen mit dem Bagger brauchten, werden die Gräben nun direkt mit dem Bagger ausgehoben. Das Ergebnis sieht deutlich besser aus als mit der Fräse, dauert aber ziemlich lange – etwa ein Graben pro Tag. Deshalb dauern diese Arbeiten vermutlich noch bis Ende Dezember an. Währenddessen hat sich erfreulicherweise eine Lösung für das Aufstellen der Flutlichtmasten gefunden.

Die neuen Flutlichmasten stehen

Es hätte noch verschiedene Lösungen für das Stellen der Flutlichtmasten gegeben. Sogenannte Steel Roots (Stahlwurzeln), dreibeinige Halterungen, die man im Boden vergraben hätte; oder ein klassisches Betonfundament, wozu man etwa 10 m³ hätte ausheben und verfüllen müssen. Aber unsere fleißige Firma Gräpel konnte für uns noch was andere bewerkstelligen: im Boden sogenannte Köcher einarbeiten, in die dann die Masten gestellt werden. Das sind quasi große Rohre mit etwa 50 cm Durchmesser und in 3 m Länge, die man senkrecht im Boden einlässt.

Dazu wurde mit dem Bagger (der kommt echt oft zum Einsatz) ein schmales Loch mit entsprechender Tiefe ausgehoben und darin der Köcher versenkt. Mit Bodenmaterial wurde drum herum dann wieder verfüllt und das ganze verfestigt. Nun konnten unsere niederländischen Flutlichtbauer wieder anrücken.

Das war dann Anfang Dezember endlich so weit und die Firma Aerolux kam zurück mit ihren sechs Flutlichtmasten. Innerhalb eines Tages konnten die Masten samt Scheinwerfern wie gehofft aufgestellt werden. Der Zeitpunkt war etwas ungünstig, da sie natürlich über den bereits modellierten Platz und die teilweise schon ausgehobenen Gräben fahren mussten – aber was anderes blieb unserer Bauleitung nicht übrig. Die Masten wurden ausgerichtet und dann innerhalb der Köcher mit Sand in ihrer Position fixiert. Videomaterial dazu gibt’s im nächsten Bauvlog #5, der ist aber noch in der Produktion.

Was in der Winterpause passiert

Bestimmt sind jetzt irgendwelche nennenswerten Informationen ungenannt geblieben, allerdings kommen wir nun besser zu einem Ende dieses ohnehin schon viel zu langen Artikels. Nur ein kleiner Ausblick zum Schluss: Die Gräben werden voraussichtlich dieses Jahr fertiggestellt. Sobald alle Gräben zu sind, kommt noch eine Sandschicht drauf, ehe es zuletzt zur Rasentragschicht kommt. Dazu im nächsten Beitrag mehr. Vorerst geht es jetzt vermutlich in die Winterpause, sofern die Witterung dem Baufortschritt in den nächsten Wintermonaten im Weg stehen sollte. Und um den Rasen einsähen zu können, müssen wir ja eh bis zum Frühjahr warten. Vorher passieren aber bestimmt noch berichtenswerte Dinge. Bis dahin!