Ganze drei spielfreie Sonntage hatte die Mannschaft von Hahne und Bens genossen, ehe es am letzten Spieltag zum Auswärtsspiel beim Bünder SV III ging. Zuletzt hatte Sundern durch Nichtantritt den Gohfeldern drei Punkte kampflos überlassen, sodass die Gohfelder trotz „eines rumpligen Halbjahres“, wie Trainer Bens es zusammenfasste, mit 18 Punkten auf der Schwelle zur Aufstiegsrunde standen. Weitere Punkte liegen lassen durften die Gohfelder nun nur noch bedingt. Denn in der Vorwoche hatte der FC Exter an seinem letzten Spieltag überraschend deutlich in Herringhausen gewonnen und so mit 21 Punkten seine Schäfchen in letzter Sekunde ins Trockene bringen können. Herringhausen rutschte hingegen auf Platz 5 ab, war aber noch in Schlagdistanz zu den Gohfeldern. Für Bens war die Ausgangslage damit klar, denn „durch einen eigenen Sieg könnte man aus eigener Kraft die Aufstiegsrunde“ und somit „das ernannte Ziel erreichen“.

Die gegnerische Stärke war Bens und seinen Jungs nach der Niederlage im Hinspiel gegen Bünde durchaus bekannt. Und obwohl die Gastgeber mit 20 Punkten den Einzug in die Aufstiegsrunde bereits gewiss hatten, machten diese vor Spielbeginn nicht den Eindruck, als wollten sie den Gohfeldern irgendetwas schenken. Entsprechend druckvoll begann Bünde auf dem heimischen Kunstrasen das Spiel und setzte die Gäste in grün bereits kurz vor deren Strafraum unter Druck. Dadurch kam es durchaus schon zu nennenswerten Torabschlüssen, ehe sich die Gohfelder jedoch noch rechtzeitig akklimatisierten und selbst ins Spiel fanden.

Nach einer viertel Stunde konnten dann tatsächlich die Gohfelder den Führungstreffer machen. Nach einer Ecke wird es vor dem Tor der Bünder eng und Alexander Schwarze schiebt gekonnt wie glücklich zum 0:1 ein. Verärgert und nicht weniger motiviert drängten die Gastgeber zeitnah auf einen Ausgleich. Mit einem sauberen Spielzug kamen sie dann wieder vor das Tor der Gohfelder, wo sie durch einen starken Abschluss von Tobias Bahre den Ausgleich in der 26. Spielminute machten. Kurze Zeit später spielten die Gohfelder einen schwierigen Querpass in der eigenen Hälfte, den die Bünder reaktionsschnell abfingen und kurzerhand für ein Kontertor zum 2:1 nutzten.

Für Bens war es ärgerlich, dass man ähnlich wie im Hinspiel in kürzester Zeit zwei Gegentreffer kassierte und die Führung wieder abgab. Für ihn war „speziell das Ende der ersten Halbzeit zu passiv und schläfrig“ von seinen Spielern, die dann in Rückstand in die Pause gingen.

Nach Wiederanpfiff konnten die in schwarz spielenden Gastgeber nicht mehr die Dominanz aus der ersten Spielhälfte aufbauen. Entsprechend folgten gute Offensivaktionen sowohl von den Bündern als auch vermehrt von den Gohfeldern. In der 54. Minute sind es dann aber die Gastgeber, die nach einem schnellen Weg über die Außenlinie mit einem Abschluss durch Nick Braun vorerst auf 3:1 erhöhten.

Danach zeigten die Gohfelder jedoch viel Willenskraft und drehten offensiv immer weiter auf. Es folgten gekonnte Kombinationen in die Spitze vor das Tor der Bünder, wo Simon Bültemeier dann in der 66. und kurz darauf in der 68. Minute mit zwei wirklich schönen Treffern die Gohfelder zurück ins Spiel holte. Wie Bens erkannte, hatte man nun das „Momentum wieder auf unsere Seite“, das es 20 Minuten vor Schluss zu nutzen galt. Denn an der Seitenlinie hatte man bereits von der unerwarteten Führung der Herringhausener im Parallelspiel gegen den Tabellenführer SC Batman erfahren, weshalb ein Sieg gegen Bünde nun notwendig geworden war. Bis zum Schluss war Gohfeld auch am Drücker, jedoch fehlte die allerletzte Durchschlagskraft für den so wichtigen Siegtreffer.

Leider ging das Spiel deshalb am Ende wohl verdient für beide Mannschaften mit dem bestehenden 3:3 unentschieden zu Ende. Herringhausen hatte währenddessen die Führung über die Zeit gebracht und stand nun mit gleichsam 19 Punkten im direkten Vergleich mit Gohfeld (ein Sieg, ein Unentschieden) einen Hauch besser dar. Gohfeld hatte also den Kürzeren gezogen und rutschte ungeachtet des besseren Torverhältnisses auf den 5. Platz der Gruppe 1 ab. Mit dieser traurigen Erkenntnis blieb eine erschöpfte und geknickte Gohfelder Mannschaft am dunklen, weil nur schwach beleuchteten Platz in Bünde zurück.

Trainer Bens bedauert, dass man „trotz des besten Torverhältnisses und den meisten geschossenen Toren der gesamten Liga, sowie der drittbesten Abwehr“ die Aufstiegsrunde verpasst hat. Der Gang in die Abstiegsrunde sei für Bens „bitter und sehr schmerzhaft“, allerdings hielt er fest, „dass dieser auch selbstverschuldet“ sei. Als verbliebenen Lob nannte Bens die „17 Tore und damit Platz 1 in der Torjägerliste“ für Alexander Schwarze, wenngleich letzterer „diesen Erfolg sicher sofort gegen den Einzug in die Aufstiegsrunde eintauschen würde“.