Am Sonntag ging es für René Hahne und seine Mannschaft zum letzten Auswärtsspiel dieser Saison an die Dennewitzstraße auf den Kunstrasen des SC Herford. Nach zuletzt zwei Siegen gegen die dortigen Nachbarvereine FC und VfL hatten die Gohfelder eine weitere Gelegenheit, die durchwachsenden Leistungen der Rückrunde, so weit es die verbleibenden Spieltage zuließen, zu begleichen. Die Chancen dazu schienen ungewiss, war die Reserve des SC Herford personell immer unterschiedlich stark aufgestellt. Teils konnte SCs Trainer Tobias Hart seine Truppe mit Spielern der eigenen A-Junioren effektiv verstärken und sich so unter anderem gegen den SC Batman behaupten. Heute war ihm diese Option offensichtlich nicht gegeben und Hart trat mit einem auffällig alten Aufgebot an, dessen hohes Durchschnittsalter sicherlich seines Gleichen suchte. Gohfelds Trainer Hahne hatte an diesem Spieltag hingegen wieder einen breiteren Kader als zuletzt zur Verfügung und konnte eine routinierte Starelf stellen.

Nach den ersten Spielminuten zeigte sich bereits eine doch deutliche Überlegenheit der Gohfelder gegen eine nicht nur laufschwache sondern auch fußballerisch begrenzte Gastgebermannschaft. Herford kam dadurch nur selten über die Mittellinie und wurde stattdessen durch sehr hoch stehende Gohfelder früh abgefangen und in der eigenen Hälfte festgesetzt. Trotzdem waren die Gäste vom Mittelbach anfangs wenig effektiv und vergaben vor allem gute Chancen bei den früh erspielten Eckstößen. So dauerte es gute 20 Minuten, ehe der Knoten platzte und Bärwinkel mit seinem Abschluss den initialen Treffer erzielt. Der Spielverlauf war von da an nicht nur monoton, sondern auch in seiner Torabfolge sehr linear und einseitig; für die genaue Chronologie sei an dieser Stelle deshalb auf den Spielbericht verwiesen. Bärwinkel und Lange wechselten sich beim Fürhungsausbau dabei sehr regelmäßig ab, ließen zwischenzeitlich aber auch Schwarze einmal die Gelegenheit zum einnetzen gegen eine fast erschreckend schwache Herforder Defensive. Durchaus sehenswert war dabei Bärwinkels Abschluss zum 3:0 in der 33. Minute, bei dem dieser aus für ihm bequemer halbrechten Position und guten 25 Metern mit links den Ball stramm im Tor versenkte.

Zur Halbzeit stand es dann 5 zu 0 Tore, womit das Spiel bereits als entschieden gelten konnte. Gleichwohl hielten die Gohfelder auch in Hälfte zwei das Tempo hoch und nutzten die verbleibenden 45 Minuten zur Aufbesserung der saisonalen Tordifferenz. Vereinzelt drangen die Herforder noch bis zu Gohfelds Schlussmann Lukas König durch, konnten aber nicht wirklich gefährlich abschließen. Kurz vor Spielende wollte Schiedsrichter Soras Cakar offensichtlich noch einmal etwas Abwechslung in das leider gar langweilige Meisterschaftsspiel bringen, indem er bei einer Defensivaktion durch Gohfelds Innenverteidiger Jurkewitz diesem ein regelwidriges Handspiel im eigenen Strafraum zuschrieb. Dass Jurkewitz dabei unvermittelt aus zwei Metern auf den Körper angeschossen wird, war für Cakar dabei leider irrelevant. Den folgenden Strafstoß wandelte Herfords Schütze dankenswerter Weise in einen Rückpass zu König um, den letzterer kurzerhand seinen Offensivkräften in den Lauf warf. Chris Lange setzte daraufhin zum Alleingang an und netzte zum 10:0 Endstand ein.

Trainer Hahne war natürlich froh über die drei Punkte, sein Resümee blieb jedoch trotzdem verständlicherweise nüchtern: „Herford war mit einer auffällig schwachen Mannschaft angetreten und uns in allen Belangen hoffnungslos unterlegen. Aber auch solche Spiele muss man annehmen und vernünftig zu Ende bringen.“ Das haben seine Jungs auf jeden Fall gemacht und Chris Lange konnte sich mit nunmehr 26 Treffern an die Spitze der Torschützenliste schießen. Im vorletzten Meisterschaftsspiel geht es am kommenden Sonntag den 19. Mai zuhause gegen die SG Schweicheln, gegen die womöglich 3 der noch 6 verbleibenden Punkte erspielt werden können, um zum Saisonende immerhin beinah mit den Top-5 aufzuschließen.